Jahresbericht „Café Paul“
Das Jahr 2020 ist zu Ende, und auch das Team der Flüchtlingshilfe „Café Paul“ zieht Bilanz. Uns wurde dabei erneut bewusst, wie wichtig das Café als Anlaufstelle für die Flüchtlinge ist, und arbeitet auch 2021 gerne weiter.
Im Februar beschloss man, Café Paul am 15. 3. 2020 ausfallen zu lassen. Erfreulicherweise konnte im März Familie Taifour in die Hans-Thoma-Straße ziehen. Die Tochter und das Ehepaar schliefen bis dahin auf einer Decke auf dem Boden. Das Team konnte Betten, Matratzen, Federbetten sowie Kopfkissen mit Hilfe von Frau Ihle organisieren. Auch eine Couch konnte aus dem Bekanntenkreis organisiert werden.
Des Weiteren unterstützten zwei Familien Samar, Salem und Layan in 14-tägigem Abstand über fünf Monate mit Lebensmitteln, da Familie Taifour durch den Umzug Schulden hatte.
Alle Flüchtlinge wurden über die Corona Maßnahmen unterrichtet, das Team versorgte sie auch mit Masken.
Im Herbst entschloss man sich, einen kleinen Gruß an den Stamm der Besucher von Flüchtlingshilfe Café Paul persönlich abzugeben, mit dem Vermerk: „wir haben euch nicht vergessen“. Bei vielen standen bei der Übergabe Tränen der Freude in den Augen.
Nach einer Pause konnte nach den Sommerferien wieder mit der Deutschnachhilfe gestartet werden, die beiden letzten Male fanden im Dezember im Freien statt.
Roquea und Majid Yaqubi bekamen im November ihr viertes Kind. Dem Baby fehlte noch Kleidung, welche schnell zusammengestellt wurde. Jetzt erhielten die Yaqubis, wohnhaft in Forst, einen Brief vom Vermieter, dass ihre Wohnung ab Mai 2021 wesentlich teurer wird. Die Familie hat aber für die Miete nur 970,-- Euro zur Verfügung. Durch persönliche Kontakte mit der Gemeinde ergab sich immerhin die Zusage, dass die Familie eine Sozialwohnung in Forst erhalten soll.
Aida und Durim Ago haben nach fünf Jahren eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland erhalten. Die Familie besucht Café Paul seit 2015.